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Deggenhausertal (Druckversion)

Untersiggingen

Untersiggingen

Zwei Grabhügel von 60 bis 70 m Durchmesser und 1,5 bis 2m Höhe im „Oberwald“ zeugen von vorgeschichtlicher Besiedelung des Raumes Untersiggingen. Urkundlich wird der Ort als „villa Sicgingas“ im Jahre 772 erstmals erwähnt.

Im 9. Jahrhundert erwarb das Kloster St. Gallen Güter in Siggingen, die später wohl über die Grafen von Bregenz teilweise in den Besitz der Grafen von Heiligenberg gelangten.
Im 12. Jahrhundert erscheint ein „Albertus des Sicgingen“ als Ortsadliger. Die Burg der Herren von Siggingen wird 1288 genannt. Bis zum 13. Jahrhundert wurde zwischen Untersiggingen und Obersiggingen (Ortsteil Deggenhausen) nicht unterschieden.
1293 erwarb das Kloster Salem Güter von den Herren von Raderach, 1317 von den Herren von Hohenfels. 1313 verkaufte Graf von Heiligenberg all seinen Besitz mit Kirchensatz, Zwing und Bann an das Spital zu Überlingen, beanspruchte aber weiterhin die richterliche Gewalt über Untersiggingen.

1459 besaßen Bürgermeister und Rat der Stadt Überlingen als Pfleger des Spitals die Ortsherrschaft, 1465/68 auch die Steuer- und Militärhoheit. 1779 verpfändete Überlingen Untersiggingen und Grünwangen an Heiligenberg; beide Orte bildeten ein Amt. Mit dem übrigen Besitz der Fürsten von Fürstenberg-Heiligenberg kam Untersiggingen 1806 an Baden, zählte seit 1813 zum badischen Bezirksamt Meersburg, seit 1824 zum Amt Heiligenberg, nach 1850 zum Bezirksamt Salem und ab 1857 zum Bezirksamt und späteren Landkreis Überlingen. Am 1. Januar 1972 gab die ehemalige Gemeinde Untersiggingen Ihre Selbstständigkeit zugunsten der neu gebildeten Einheitsgemeinde Deggenhausertal auf und ist seither einer Ihrer Ortsteile.

Wappenbeschreibung:

Im Jahr 1902 nahm die damalige Gemeinde Untersiggingen auf Vorschlag des Generallandesarchivs das dargestellte Wappen an. Das Bildnis des Mannes mit der Tulpe ist einem Siegelbild der Gemeinde aus dem 19. Jahrhundert nachempfunden. Über die Bedeutung dieses Siegels ist nichts bekannt. Auch die einschlägigen Quellen geben keinen Hinweis auf ein Wappen oder Siegel der Herren von Siggingen. Das Gemeindewappen kann daher nur spekulativ als Hinweis auf den Ortsadel oder auf einen Landmann angesehen werden. Mit der Aufgabe der Selbstständigkeit der Gemeinde 1972 verlor auch das Wappen von Untersiggingen seine Gültigkeit.

(aus: Wappenbuch Bodenseekreis)

http://www.deggenhausertal.de//de/deggenhausertal/geschichte/untersiggingen